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Montag, 7. Mai 2012

Protest gegen die Mrs. perfekt Mamis

Guten Abend meine Lieben,
heute hat mir eine sehr nette Frau einen Kommentar hinterlassen, der mich nachdenklich gestimmt hat. Zwar könnt ihr ihn auch unter dem letzten Post nachlesen, aber da er doch untergehen könnte, möchte ich ihn unbedingt aufgreifen. Das, was darin gesagt wird ist klug, wahr und ist die andere Seite der Medaille, welche ich neulich zur Schau stellte.
Lest und denkt (und fühlt) nach:

Hallo liebe Alexandra,

ich finde Deinen Blog echt super, aber nachdem ich deinen gestrigen Post gelesen habe, kann ich einfach nicht anders und muss doch meine Meinung dazu äußern.
Im Grunde bin ich ganz deiner Meinung: es muss absolut toll sein, eine "junge" Mutter zu sein - jedoch gibt es so viele Frauen, denen es aus verschiedenen Gründen nicht ermöglicht wird jung Mutter zu werden und die wirklich sehr darunter leiden (und ich denke es gibt auch einige "ältere" Mütter, die deinen Blog lesen - oder welche, die seit Jahren versuchen schwanger zu werden) und da noch Salz in die Wunde zu streuen ist vielleicht nicht von Vorteil. Ausgenommen sind natürlich die Kariere-Frauen, die ihren Job einem Kind vorziehen - Was um alles in der Welt gibt es denn Wichtigeres als unsere Kinder?!
Ich will dich auf gar keinen Fall angreifen (war garantiert nicht meine Absicht), sondern dazu anregen, das nächste Mal vielleicht ein wenig zu differenzieren und nicht alle Ü40-Mamis gleich zu verurteilen.

Liebe Grüße (unbekannterweise)
Tina

Ich fing an folgenden Kommentar zu verfassen, bevor ich den Entschluss fasste, ihn als eigenen Artikel zu posten:

Liebe Tina,
vielen Dank für die lieben Grüße und deinen Kommentar (ich freue mich jedes Mal RIEßIG darüber, dass angeregte Leser/Innen Stellung nehmen und kluge Anregungen geben).
Ich gebe dir vollkommen Recht. Ich habe es wirklich sehr radikal formuliert und natürlich muss ich mich jetzt einfach bei jeder Mutter entschuldigen, welche aus unglücklichen Gründen nur spät - oder gar nie - das Mutterglück erfahren konnte. Mein Statement war doch arg einseitig und gewiss hatte die eine oder andere Frau sich dadurch angegriffen gefühlt. ENTSCHULDIGT BITTE!!!

Ich wollte natürlich keine Leserin kränken, denn eigentlich gehört dieses Statement in einen Post, den ich schon seit Beginn an mal verfassen wollte. (ergo, hier ist er!!!)
Eine angeblich empirische Studie, welche ich in einem Elternratgeber fand, hat nämlich behauptet, dass vermehrt nur Frauen mit einem höheren Bildungsgrad und im Alter von ca. 37 Jahren, ihr Kind stillen würden. Ist das nicht diskriminierend? 
Noch schlimmer ist es, wenn man als junge Mutter bemitleidenswert oder gar böse angeschaut wird - ist mir beides schon passiert - und ca. einen Monat später gründete ich, quasi aus Protest, meinen Blog. Solche unangenehmen "stillen" Kommentare entstehen nur, weil der kognitiv desorientierte Teil der Gesellschaft sich "Die Teeniemütter" u.ä. Scripted Reality-Müll (so viel zu meiner Einstellung zu TV im Allgemeinen) zu Gemüte führt. Bei dem "privilegierten" Teil dagegen ist ordentlich durch-propagiert worden, man müsse "erst mal auf die Beine kommen" - ergo Festanstellung, 1/4 Jahrhundert Berufserfahrung etc. - und man sei mit Anfang 20 einfach noch zu wild, unerfahren und was weiß ich nicht alles.  Mal ganz ehrlich. Mein Ehemann und ich waren die jüngsten Eltern im Geburtsvorbereitungskurs (dass wir zu besagter Zeit schon fast vier Jahre verheiratet waren, interessierte niemanden, der uns zunächst skeptisch beobachtete). In der Krabelgruppe, im Babyschwimmen und und und bin ich ebenfalls stets die Jüngte (mit deutlichem Abstand nach oben). Und bis auf zwei Frauen waren alle Teilnehmerinnen Mütter ihres erstgeborenen Kindes. 

Ich bin der Meinung, dass die Gesellschaft, in der wir leben, eine "Erlebnisgesellschaft" geworden ist. Fun, Aktion, viiiiiiiiele Erlebnisse, das hat vor und schlimmerweise häufig auch nach dem Beginn der Elternschaft den höchsten Stellenwert. Man ist quasi erst mit Mitte oder Ende 30 (oder kurz, bevor es medizinisch bedenklich werden könnte) bereit, Eltern zu werden. 
-> Das Schlimmste an der ganzen Sache sind jedoch die diskriminierenden Blicke, mit welchen eine junge Mutter beäugt wird. Entweder sie wirkt "schlampig", also zu attraktiv für die Mutterrolle, oder aber sie wirkt überfordert, weil sie ihr Erscheinungsbild vollkommen vernachlässigt. MAN KANN ES UNSERER VERQUEREN GESELLSCHAFT EINFACH NICHT RECHT MACHEN!!! Oh doch, denn:
...  dann gibt es doch noch die Mrs. korrekte Mama Fraktion. Hier das Erscheinungsbild: beige- oder schwarzfarbiger Longsleeve (bloß nicht auffällig!!!), Cardigan oder Weste darüber, eine einfache und sehr bequeme Designer-Jeans, dazu hübsche Ballerinas oder gar schicke und natürlich sehr hochwertige Turnschuhe (auf alle Fälle "lauffähiges" Schuhwerk), die Haare kurz gehalten oder stets zusammengenommen und natürlich DER SCHAL!!! Wehe es ist nur ein ganz klein wenig Halspartie - GESCHWEIGE DENN das Dekolleté - zu sehen. So tritt die Mrs. perfekt Mama - die ja ihre Berufsausbildung erfolgreich abgeschlossen, fünf bis zehn Jahre fest angestellt gearbeitet, erst DANACH Mr. Perfekt-Lebenslauf geheiratet, ein Haus gebaut und NUR DANACH ein Kind bekommen hat. Das ist soooooo 0-8-15, so furchtbar klischeehaft, ach so perfekt und vorbildlich, dass ich davon Tobsuchtsanfälle bekommen könnte. Denn eben diese Frauen wirken - meiner traurigen Erfahrung nach - zwar stets sehr höflich und fast schon lieb, aber gleichzeitig unglaublich überheblich, distanziert und der "Unwürdigen" gegenüber mitleidig.

Ich habe es so satt, dass man in den Elternzeitschriften nur "reife" Mütter und leicht ergraute Väter abgebildet mit einem Säugling vorfindet. Ich rege mich ebenso darüber auf, dass behauptet wird, jene Eltern seien erfahrener im Leben, müssten keiner Party hinterher jagen und kämen mit der Elternrolle viel besser klar. Haben diese Eltern vorher Kinder gehabt? Nein! Haben sie bessere Voraussetzungen für eine gute Elternschaft als Mittzwanziger Pärchen? NEIN! Ein Kind bedeutet die Umstellung des Lebens, des gewohnten Alltags, der Prioritäten. Aber daran kann jede Ehe oder Beziehung zu Grunde gehen. Mag sein, dass jüngere Paare hierfür prädestinierter sind, aber auch das ist kein Muss. Es gibt genug Ehen, welche mit den Veränderungen des neuen Lebens nicht klar kommen und geschieden werden. Aber da schiebt man es auf alles andere, denn besagte Personen sind bei diesem Schritt älter und reifer und keine Heißsporne, welche sich noch nicht ausgetobt hatten, um es mal wieder auf diese bösartigen Klischees zu beziehen.

Jene Einstellung zum Leben ist in meinen Augen falsch, verblendet und gefährdet zudem die Existenz der Menschheit! Wenn alle warten würden, bis der Lebens-Herbst beginnt, um Kinder in die Welt zu setzen, gäbe es bald keine Menschen mehr - das bestätigt jeder Genetiker.
Aber ich bin auch der Meinung, dass manch ein minderbemittelter Mensch, der wirklich keine guten Absichten im Leben verfolgt und zur Degradierung der Gesellschaft beiträgt, sich wirklich nicht fortpflanzen sollte - wie ich ja schon sehr ausführlich in >DIESEM POST< berichtete.

Im Grunde ist es seitens der Reaktionen der Umwelt oft gar nicht so super toll, eine junge Mutter zu sein, liebe Tina. Das ist traurig, weil es gegen die natürliche Lebensform des Menschen geht, aber es ist so. ICH PERSÖNLICH BEREUE NICHTS - außer, dass ich anderorts wohl als vollkommen natürlich, denn inakzeptabel wie hierzulande, angesehen werden würde!

JEDER FRAU, WELCHE SCHON SO FURCHTBAR LANGE VERSUCHT, MUTTER ZU WERDEN WÜNSCHE ICH GLÜCK! Seid stark und bleibt optimistisch und versucht alles!!!
Ich möchte an die Geschichte der Heiligen Anna erinnern (der Mutter der Muttergottes Maria und damit Großmutter Jesu). Ihre Geschichte steht in der überlieferten Form nicht in der Bibel, ist aber wunderbaren tröstend und voller Hoffnung. Nach 20 Jahren Ehe hatten ihr Mann Joachim und sie immer noch keine Kinder. Sie war sehr fromm und betete sehr viel und schwor in ihrer Verzweiflung, das Kind, wenn es ihr geschenkt werden würde, in Gottes Hände zu geben. Und so geschah es, dass sie schwanger ward und eine Tochter gebar, welche sie, im Alter von 3 Jahren zur religiösen Erziehung in den Tempel gab.
ICH WILL MICH JETZT WIRKLICH NICHT LUSTIG MACHEN. Auch ich bin mit der Evolutionstheorie vertraut und bin weiß Gott kein Fanatiker oder Ähnliches. 
Ich will lediglich darauf hinweisen, dass Hoffnung, Gebete und Zuversicht noch nie geschadet haben. TROTZDEM! Tut wirklich alles, was in der Macht der Medizin steht.
Und eines Muss ich noch gestehen. Wäre ich Mitte Ende 30 und hätte leider 'noch' nicht den richtigen Partner getroffen, so würde ich auch gar nicht weiter warten. Ich würde alle Hebel in Bewegung setzten, um schwanger zu werden. Früher dachte ich immer, erst ein Mal eine sichere familiäre Basis für das Kind schaffen und dann ... Heute aber hat mich S! Sonnenschein eines besseren belehrt. Es gibt NICHTS SCHÖNERES auf der Welt, als ein Kind zu haben. Und sollte es so sein, dass man es allein erziehen müsste, dann ist es halt so (ich erinnere nur an die ganzen Scheidungs-/Trennungsgeschichten, die ich oben bereits erwähnt habe). Ich würde diese Lebenserfahrung um nichts auf der Welt missen wollen und würde es sogar dem ärgsten Feind nicht missgönnen.

Ich könnte noch ewig so weiter schreiben und noch x- Hundert Pros UND Kontras für beide Seiten der ganzen oben genannten Medaillen aufzeigen.

Wer bis hierher durchgehalten und fleißig gelesen hat, der sei unendlich gelobt und dem sei noch mehr gedankt. Ihr seid echt hartnäckig; Hut ab ^^

Zusammenfassend sage ich das Folgende:
1. Entschuldigt ihr lieben Frauen, die ihr schon so lange versucht Mutter zu werden, bleibt HOFFNUNGSVOLL.
2. Freut euch liebe Mamis, die ihr nach eeeeewigem versuchen doch das größte Glück empfangen habt.
3. Fühlt euch ruhig angegriffen liebe Damen, welche noch "was erleben mussten, bla bla bla". Und HÖRT ENDLICH AUF DAMIT, in Lebensjahren geringere Mütter als die Minderwertigeren zu behandeln (klar beziehe ich das jetzt in erster Linie auf mich persönlich, aber ich weiß aus ehrlichen Quellen, dass ich  seeeeeeeeehr sehr viele anständige, gute und über-fürsorgliche "Leidensgefährtinnen" habe, die ebenfalls ständig mit solchen Frauen konfrontiert sind).
4. Ich finde, wir haben eine kranke Gesellschaft, welche schon im Aufbau des Bildungswesen vollkommen falsch gewickelt ist (man ist doch schon 19 oder 20, wenn man gerade Mal die Schule verlässt).
5. Liebe junge Mütter (hallo? und natürlich auch VÄTER!) und solche die es werden wollen: Es ist durchaus richtig, früh ein Kind zu bekommen. Zu beachten ist, dass es ABSOLUT AN ERSTER STELLE ZU STEHEN HAT, man ihm die uneingeschränkte Zeit & Aufmerksamkeit schenkt und es bedingungslos & selbstlos ohne Ende liebt.
6. DANKE nochmal Tina, dass du mir den Anstoß gegeben hast, endlich diese Worte in die Tasten zu geben und diesen Post zu verfassen. Doch auch für das nachdenklich Stimmen danke ich dir.

In diesem Sinne herzlichste Grüße ihr Lieben und vor allem der geheimnisvollen TINA :-)

Die Mami

10 Kommentare:

  1. Hallo liebe Alexandra,

    WOW!!! Ich bin soeben ein wenig rot geworden... Natürlich habe ich gehofft, dass mein Kommentar Dich dazu anregt nochmal deine These aus einem anderen Blickwinkel zu überdenken - aber dass daraus ein eigener Post wird, hätte ich nie gedacht (freu :-) )!

    Ich muss Dir gestehen, dass ich mir noch nie Gedanken darum gemacht habe, dass auch junge Eltern Vorurteilen und Unverständnis ausgesetzt sind. Da ich auch aus Russland komme (ich war 7 Jahre alt, als wir nach Deutschland gekommen sind) war es für mich schon immer ganz normal, dass das erste Kind mit Anfang/Mitte zwanzig kommt und ich finde es wirklich sehr schade, dass junge Eltern "bemitleidenswert oder gar böse" angeschaut werden.

    Wieso freut man sich nicht über jedes einzelne Kind, das das Licht dieser wunderbaren Welt erblicken darf? Jedes dieser kleinen Geschöpfe ist doch ein kleines Wunder der Natur und ein Geschenk Gottes!

    Ich bin jetzt (noch nicht ganz) Ende 20 :-) und mein Mann und ich versuchen schon seit ein paar Jahren ein Kind zu bekommen und früher oder später (hoffentlich früher) wird es auch klappen, da sind wir uns ganz sicher!!!

    Liebe Alexandra ich danke Dir für diesen Post! Er hat auch mir die Augen geöffnet, dass junge Eltern es nicht so leicht haben, wie ich immer gedacht habe und durchaus unter Vorurteilen und Unverständnis zu kämpfen haben.

    Ganz liebe Grüße von der jetzt nicht mehr ganz so geheimnisvollen Tina :-)

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    1. Liebe Tina,
      ich verstehe deine Sehnsucht und wünsche deinem Mann und dir alle Kraft und Hoffnung dieser Erde. Wenn ich irgend etwas tun könnte für dich, wäre ich glücklich darüber. DU WIRST MUTTER SEIN! DAS nusst du dir immer und immer wieder einreden; bis das Schicjsal nachgibt und euch, auf welchem Wege auch immer, zu einem Kind verhilft.
      Ich muss gestehen, dass du mich wirklich sehr sehr neugierig auf dich gemacht hast! Auch die Art und Weise, wie du duch ausdrückst und was du äußerst finde ich unglaublich sympathisch. In der Welt außerhalb des web2.0 kennen wir uns wirklich nicht??!

      Viel Glück liebe Tina!!!

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    2. Liebe Alexandra,

      jetzt bin ich aber ganz rot geworden - LOL -

      Vielen lieben Dank für deine aufbauenden Worte, sie machen mir wirklich viel Mut und Hoffnung.

      Durch einen witzigen Zufall bin ich damals auf deinen Blog aufmerksam geworden und nach den ersten paar Post´s wollte ich noch mehr erfahren.
      Das Kompliment kann ich nur zurückgeben: Das, was Du schreibst und wie Du es schreibst fand ich auf Anhieb sehr sympathisch (nicht zu vergessen, die vielen schönen Bilder :-)) und nun bin ich mittlerweile zu einer treuen Leserin deines Blogs geworden.

      Und nein, wir kennen uns wirklich nicht außerhalb des World Wide Web - Leider.

      Nochmal vielen Dank liebe Alexandra und mach weiter so!

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  2. laut einer studie bekommen frauen mittlerweile wieder früher babys. d.h. die frauen, die in den 60ern, 70ern geboren wurden, haben ihre kinder eher in ihren 30ern bekommen.
    mittlerweile gibt es wieder einen trend zu den 20ern. gleichzeitig gibt es immer weniger teenie-schwangerschaften.

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    1. Na hoffentlich liebe/r Anonym!
      Diese Studien immer, teilweise habe ich manchmal die Vermutung, dass diese auch bur von den Redakteuren ausgedacht sind. Sorry, aber ich bin den Medien gegenüber immer arg skreptisch gesinnt. Leider habe ich die paranoide Vermutung, dass sie alle nur Propaganda an uns betreiben.

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    2. bestimmt gibt es viele studien, in denen nicht alle aspekte beachtet werden. aber gerade bei dem thema teenie-mütter trifft diese, denke ich, schon zu.
      die medien reiten doch sehr gerne auf jungen müttern rum, eine niedrige anzahl wäre da nicht so passend.
      aber ich muss gestehen, dass ich es (in den meisten fällen) schöner finde, wenn frauen ab ca. 23 kinder bekommen.
      je nach frau ist es natürlich unterschiedlich, aber ich denke schon, dass eine anfang 20jährige sich ihrem kind besser widmen kann, als eine 16jährige. allein durch die tatsache, dass man mit 16 selber noch ein halbes kind ist. meist haben sie noch keinen schulabschluss, müssen also nach der geburt relativ schnell zurück in die schule. dann kommt die phase, in der man vllt gerne öfter mal ausgeht.
      eine frau, die schon einen schulabschluss, eine ausbildung hat oder die universität besucht/besucht hat kann meiner meinung nach schon mehr verantwortung übernehmen.
      ausnahmen bestätigen die regel & sind immer willkommen. :)

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  3. Hallo, Alexandra!

    Ich habe heute während der Busfahrt diesen Post gelesen und wusste sofort, dass ich das auf jeden Fall mal kommentieren muss, weil ich in vielen Punkten nicht deiner Meinung bin. Dabei möchte ich DICH auf keinen Fall angreifen. Ich will lediglich nur meine Meinung dazu sagen.;)

    Punkt 1. "Abneigung" gegenüber den jungen Eltern ist nicht nur ein DEUTSCHES (bzw. auch europäisches Phänomen):
    Ich komme auch aus Russland, und ich muss zugeben, dass meine Eltern der Meinung sind, dass man mit 24 schon mal ernsthaft über die Familiengründung nachdenken muss. Meine Eltern waren mit 19 verheiratet, mit 23 hat meine Mama erfahren, dass sie mit meiner Schwester schwanger ist. Dabei muss ich betonen, dass unsere Eltern in einem kommunistischen Land aufgewachsen sind.
    Diese Einstellung bezieht sich LEDIGLICH zur 80% auf die ältere Generationen. Über soziale Netzwerke habe ich immer noch Kontakt zu ALLEN meinen Mitschüler aus Russland. Und glaub mir, sie sind jetzt (im Alter von 24-25) gerade beim Zweitstudium. Ja, ich gebe zu, dass viele von ihnen schon verheiratet sind, aber nur EINE (!!!!) hat ein Kind. Man muss auch sagen, dass sie dieses Kind mit 17 zur Welt brach. Keine von meinen ehemaligen Mitschülerinnen reden von Kinderwusch.
    Fazit: Auch in Asien tendieren die Frauen dazu, erst später die Familie zu planen.
    Punkt2. Die ganze Situation hat nichts mit „Erlebnisgesellschaft“ zu tun.
    Nun kehre ich wieder nach Deutschland und will behaupten, dass der Wunsch nach Fun, Urlaub und Discos wenig die Geburtsrate und Alter der Erstgebärenden beeinflussen. Das ist viel mehr das Bildungssystem. Ganz egal, ob man studiert oder in die Ausbildung geht: im besten Fall bist du erst Mitte zwanzig fertig. IM BESTEN FALL! Ich bin 24 und habe noch 5 Semester vor mir. => mit ca. 27 bin ich froh mit meinem Master-Abschluss in der Tasche weg von der Universität. Was dann? Angenommen will ich nun in die freie Wirtschaft gehen und stehe vor der Entscheidung: gehe ich gleich arbeiten oder nehme 2 Jahre Auszeit für ein Kind? Und jetzt mal ehrlich: wer braucht mich in 2 Jahren? Ohne Berufserfahrung? Ohne frischen Uni-Abschluss? Ohne Praktika? Vielleicht irgend ein Tochter-Unternehmen mit 25 Angestellten? Wenn ich auch eine Karriere machen will, muss ich mich SOFORT bewerben und 2-3 Jahre 24 Stunden am Tag mich meiner Arbeit widmen. Oder hab ich um sonst so viele Jahre an der Uni verbracht? Naja, da bin ich schon mal bei 30. Dabei habe ich nicht berücksichtigt, dass ich vielleich doch 1-2 Jahre länger für mein Studium brauche und dann noch 1 Jahr Arbeit suche. In diesem Fall bin ich bei 32-33.
    Fazit: Die ganze Schuld dem Staat geben ;)
    Punkt3. Erscheinungsbild einer unsympathischen Perfekt- Mami:
    Zitat: „beige- oder schwarzfarbiger Longsleeve (bloß nicht auffällig!!!), Cardigan oder Weste darüber, eine einfache und sehr bequeme Designer-Jeans, dazu hübsche Ballerinas oder gar schicke und natürlich sehr hochwertige Turnschuhe (auf alle Fälle "lauffähiges" Schuhwerk), die Haare kurz gehalten oder stets zusammengenommen und natürlich DER SCHAL!!! Wehe es ist nur ein ganz klein wenig Halspartie - GESCHWEIGE DENN das Dekolleté - zu sehen.“
    So sehe ich aus! :D
    Bin aber keine Mami…( ganz zu schweigen von „Perfekt“).
    Wie sich der Mensch anzieht hat wenig mit ihrem Charakter zu tun. In vielen Fällen. Glaub ich.
    Liebe Grüße, Irina G.

    P.S. Ich kenne Frauen, die früh Kinder bekommen haben ( mit früh meine ich (18 bis 25). Sie alle lieben ihre Kinder und sind perfekte Mamis. Viele von diesen haben mir gesagt : "Ich liebe mein Kind. Doch wenn ich mein Leben noch ein mal leben durfte....dann würd ich mir mit Familienplanung doch etwas mehr Zeit lassen".

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  4. Hey Irina,
    dein beständiges Interesse an meinem Blog freut mich sehr. Ich habe schon mal erwähnt, dass ich mich über jeglich Kommentare freue, weil es mir bestätigt, dass sich mit dem Inhalt meiner Artikel tatsächlich auseinander gesetzt wird. Das ist ein großes Kompliment.
    Schon nach den ersten 4 Sätzen sagte ich, dass könnte sehr gut Irina G. geschrieben haben und diese Vermutung sollte sich beim Weiterlesen tatsächlich bewahrheiten *LOL*

    Du hast es sehr trefflich erfasst. Wir sind und bleiben nicht einer Meinung. Jedem das Seine. Ich verlange von der Gesellschaft und Frauen, die das von dir geschilderte Schema verfolgen, lediglich, dass sie junge Mütter, welche sich bewusst für ihren Weg entschieden haben, nicht verurteilen und/oder abstempeln (schließlich ist er, rein evolutionär betrachtet, der Vernünftigere). BEWUSST ältere Mütter neigen nämlich häufig dazu, sich für die geeigneteren zu halten. DAS IST EINE RIEßENGROßE KRUX UNSERER GESELLSCHAFT (von anderen kann ich gar nicht sprechen, da ich seit meinem 8. Lebensjahr in dieser hier lebe).

    Es gibt Karrierefrauen die BEIDES wunderbar vereinen. Ich denke wer will, der findet Wege, wer nicht will, der findet Gründe (sagt meine sehr weise Schwester immer).

    In diesem Sinne, leben und leben lassen ^^
    (Ich könnte noch auf etliche deiner Argumente mit plausiblen Antithesen antworten, aber dies bedarf eines eigenen Posts ;-) ... schon wieder *LOL*)

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  5. JAAAAAAA, ich lese dein Blog! und zwar regelmäßig und mit großem Interesse. Zwar bin ich nicht immer deiner Meinung, doch das ist ja Sinn und Zweck der Sache, dass wir uns einfach mal austauschen. Deswegen hab ich die Möglichkeit, einen Kommentar zu verfassen, in Anspruch genommen. Es muss doch hier eine Diskussion entstehen. oder?

    Sehr schöne Aussage "leben und leben lassen". ;)

    Und es ist vollkommen richtig, dass erwachsene Menschen seine eigene Meinung zu jeder Frage haben MÜSSEN. Sonmst würde unsere Gesellschaft untergehen.
    Und ich finde es natürlich ungerecht, wenn manch 40-jährige Mutter vorurteile gegenüber jüngeren Eltern hat. Wir haben alle (leider) nur ein Leben und jeder hat sein Recht es so zu gestalten, wie er es für richtig hält!!!

    Liebe Grüße!!

    Ich freue mich auf dein nächstes Post!!

    Irina G.

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  6. Hallo liebe Alexandra,

    ich bin eine der besagten jungen Mütter, die mit der Gesellschaft zu kämpfen hat, oder eher gesagt mit deren Einstellung Jungen werdenden Müttern gegen über.
    Bereits in der Schwangerschaft,als ich !!!ALLEINE!!! Einkaufen war(da mein Mann arbeiten musste und ich mit den Erledigungen nicht bis zur Abendstunde warten konnte/wollte(!) ), lernte ich den Blick kennen, der mich bis heute * immer noch* verfolgt.
    War es beim Einkaufen von Lebensmitteln oder beim Kaufen von Baby Sachen, schauten mich 70 % aller FRAUEN folgenderweise an :

    Ein zur Seite genickter Kopf, ein leichtes Lächeln, die Augen von unten heraufschauend,die eine oder andere hatten sogar leicht tränige Augen (ist den das zu Fassen??!!!! und ein leichtes Nicken, das mir sagen sollte, das alles gut wird, begrüßten mich jeden Tag bereits beim Betreten des Ladens.
    Ich werde nie das bedauern in Ihren Augen mit gegenüber vergessen.

    Das nächste was diese Frauen taten: Sie musterten meine Hände,in der Hoffnung,einen Ring an irgendeinem Finger zu finden. Taten sie es nicht, Weil ich damals noch gar keinen Ring hatte (der kam nämlich erst nach der Geburt meiner Tochter) ... ohh je .... Ich ging mit dem Gefühl nach Hause diesen besagten Frauen den Tag versaut zu haben !!!

    Man ging automatisch davon aus, das ich alleine mit meiner Schwangerschaft da stand (vom Kindsvater verlassen oder ich würde ihn vlt gar nicht erst kennen).
    Es war furchtbar und nahm einem schon fast die Freude am Schwanger sein.
    Ich will damit sagen,das die Gesellschaft mich zum Teil echt krank macht!
    Sie ist sowas von Intolerant, voller Vorurteile und, so habe ich langsam das Gefühl, total unaufgeklärt.
    Selbst wenn eine Mutter allein stehend ist ( weil es das Schicksal oder sie so wollte oder aus welchen Gründen auch immer) dann hat keiner darüber zu Urteilen , KEINER!
    Ich bin nun 23 und seit 10 Monaten Mutter und ich finde es gut so wie es ist ! Und ich kann mit Sicherheit sagen, auch wenn ich mein erstes Kind mit Mitte - Ende 20 oder 30 (oder wann auch immer) bekommen hätte, ich hätte ebenso wenig Erfahrung damit gehabt wie jetzt. In die Mutterrolle wächst man mit jedem Tag,jeder Stunde rein. Es ist etwas, das man erst einmal (im gewisser weise)lernen muss! Es heißt nicht das man in der Nacht in der man sein 20,30,40 welches Lebensjahr auch immer erreicht aufwacht,und eine perfekte Mami ist und sofort weiß was zu tun ist, NEIN !!! Man wächst mit den kleinen mit. Mein Man und ich haben uns bewusst diesen Weg ausgesucht und wir sind Froh junge Eltern zu sein. Wir haben keinerlei Probleme Nachts aufzustehen und uns um unseren kleinen Schatz zu kümmern (soll ja mit dem Altern immer schwerer sein).

    Von daher also : Packt eure Vorwürfe ein und eure Toleranz aus ;)
    Erst Kennenlernen, dann Urteilen :)


    Dieser Post ist bisher einer deiner Besten !
    Ganz Liebe Grüße an alle ***

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